Vegetarische Ernährung bei Gicht
Hallo Ihr Lieben!Ich hoffe auf ein paar Tips von euch, ich bin hier bislang leider nicht wirklich fündig geworden.
Hintergrund: Ich neige schubweise zu fiesen Schmerzen in den Gelenken, beginnend in den Daumengrundgelenken - je nach Ausprägung weitet sich das über den gesamten Körper aus und fühlt sich dann wie eine fiese Grippe an - für mich wie Glassplitter in allen Gelenken. Ich kann in "Hochphasen" leere Plastikschüsseln nicht mehr halten, Stifte sind eine Herausforderung. Man hat mich in den letzten Jahren rundherum auf den Kopf gestellt: Röntgen, CT, Nervenleitungen getestet, Endokrinologie, Kardiologe, Orthopäde - ich glaube, ich habe wirklich alles durch. Blutbilder (und es wurde m.M.n. echt an alles gedacht - von Borrelliose über Harnsäurewerte, Gichtmarker, ... ) Ergebnis: ich bin ein Simulant, weil pumperlg'sund. Nichts zu finden, Blutwerte Gold, etc. Nicht wegzudiskutieren sind die heißen, entzündeten Gelenke, die unter Kortison sofort besser werden, die Ärzte heben aber nur unwissend die Hände.
In meiner Verzweiflung habe ich angefangen mit Lebensmitteln zu experimentieren. Da ich von Haus aus sehr empfindlich auf Geschmacksverstärker reagiere, dachte ich mir, könnte ich hier evtl. die Ursache finden. Siehe da, Hauptauslöser Schweinefleisch und Alkohol - hier kann ich innerhalb von 20 Minuten schon merken, wie die Gelenke heiß werden. Alkohol mag ich eh nicht, hier ist es kein echter Verzicht. Zudem habe ich daraufhin angefangen mich überwiegend vegetarisch zu ernähren - dabei dann auf die harte Tour gelernt, dass es wohl wirklich die Purinwerte in Lebensmitteln sind, die zu den Hauptauslösern zählen. Im Laufe der Zeit habe ich nahezu alle Fleisch- und Fischsorten vom Speiseplan verbannt, zudem lasse ich konsequent die Finger von Hülsenfrüchten. Mit meinem Doc bin ich die Alternative (Allopurinol) durchgegangen, die Nebenwirkungen sind es mir jedoch nicht wert, Fleisch zu essen, zumal sich keine Gichtmarker nachweisen lassen, ich somit darunter ja eigentlich auch nicht leiden kann
Zu meinem Problem: Seit ein paar Monaten bin ich dabei Gewicht zu reduzieren (bin bei aktuell -15kg). Dies basierend auf einer eiweißlastigen Reduktionskost (ich hole mir das meiste Eiweiß über Sportler-whey), jedoch habe ich immer mal Probleme, die - wie immer in den letzten Jahren - vom Blutbild her nicht aufzuschlüsseln sind. Ich habe zum Glück einen willigen Doc, der immer wieder das Labor bemüht, viele Untersuchungen zahle ich auch selbst, weil sie nicht zu den Standard-Blutbildern der Kasse gehören. Es ist kein Mangel nachzuweisen!
Problem 1: Wassereinlagerung - zum Teil bis zu 3 kg innerhalb von ca 2 Tagen - ja die verlieren sich auch innerhalb von etwa einer Woche wieder, machen aber echt Probleme - gerade in den Händen
Problem 2: trotz konsequenter Vermeidung/drastischer Einschränkung von Purinen und Arachidonsäure immer wieder Schübe mit Gelenksentzündungen (nicht mehr so drastisch, aber trotzdem ist beschwerdefrei echt was Anderes)
Problem 3: Haarausfall - und zwar heftig.
Der Rest in Kleinkram, der gut in den Griff zu bekommen ist wie Krämpfe (dann gibts Magnesium, Kalium und mehr Salz) und chaotischer Zyklus (nein, mit den Hormonen stimmt alles, ich bin in der Endokrinologie FFM gründlich mit allem Guten der Erde auf den Kopf gestellt worden - Hormonstatus, Schilddrüse...) - den akzeptiert man halt
Ich kann jetzt eigentlich nur noch hoffen, daß halt "was fehlt", was die vegetarische Ernährung bisher evtl. nicht bietet...
Ihr Lieben, hat jmd. Tips und Erfahrungen? Und eine ganz liebe Bitte: wenn irgendwie möglich gebt mir Links/Lektüre/Studien etc. mit an die Hand. Kommentare á la "Es ist allgemein bekannt dass..." oder "Es ist mittlerwelse wissenschaftlich erwiesen..." nutzen mir offen gestanden nicht viel, denn ich neige mittlerweile dazu, dieses "Allgemeinwissen" massiv in Frage zu stellen - und siehe da, oft ist das auch Mist. (Ich werfe in dem Zusammenhang mal den nicht existenten Jojo-Effekt oder den durch Diäten angebl. ruinierbaren Stoffwechsel in den Raum)
Herzlichen Dank schon mal vorab!